Gamescom 2017: Politiker in der Wahlkampfarena

Die Lobbyarbeit der digitalen Games-Branche trägt Früchte. Die Forderung nach öffentlicher Subvention von Entwicklungskosten wird mittlerweile quer durch alle Parteien positiv diskutiert. Immerhin schlägt ein Politiker, der Bundesgeschäftsführer der SPD, Hubertus Heil, in der „Wahlkampfarena" auf der Gamescom 2017 zum Thema Kulturgut Spiel auch den Bogen zu den Wurzeln: zur Jahrtausende alten Tradition der analogen Spiele (ab Minute 9:00). Ansonsten wird bei der öffentlichen Diskussion über das Kulturgut Spiel meist nur von digitalen Spielen gesprochen.

Link zur YouTube-Aufzeichnung der „Wahlkampfarena" auf der Gamescom (1:03:52)

Was macht die digitale Games-Branche für die Politik so interessant? Richtig ist sicher, dass die folgenden drei Faktoren, nämlich die Wirtschaftskraft der beteiligten Unternehmen, Deutschland als innovativer Technologiestandort sowie die Förderung von digitaler Kreativität als human resources, für die Politik sehr zukunftsorientiert klingen.

Trotzdem wird es unserer Meinung nach Zeit, dass die Politik auch die soziale, pädagogische und integrative Funktion von analogen Spielen erkennt und auch dieses Kulturgut angemessen fördert. Den Kreativ- und Industriestandort Deutschland der analogen Spielebranche mit zweistelligen Zuwachsraten und dem international bekannten Qualitätsbegriff „German Games“ sollte man dabei genau so wenig unterschätzen wie die zunehmenden Synergien zwischen analogen und digitalen Spielen.

Die Spiele-Autoren-Zunft hat dazu konkrete Vorschläge und hat die Parteien um Stellungnahme gebeten:

  1. Die Aufnahme von analogen Spielen in den Sammlungskatalog der Deutschen Nationalbibliothek. Eine Forderung, die auch der Deutsche Kulturrat unterstützt.
  2. Die umsatzsteuerliche Gleichstellung mit Büchern, Kino, Musik, Theater und anderen Kulturgütern.

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